Kirche Tschappina

Von 1290-1298 ist von Tschappina nichts aufgeführt, weil die Gemeinde damals noch nicht bestand. Die Gegend wird im Jahr 1396 erstmals urkundlich als <IN Schipinen> genannt. Kirchlich gehörten die Walser von Tschappina zu St. Johann Baptist auf Hohenrätien. Bald aber wünschten sie ein eigenes Gotteshaus zu besitzen. Von 1440-1446 erfolgte der Bau einer Kapelle im heutigen Untertschappina. Diese wird 1451 erstmals urkundlich erwähnt. Nach der Auflösung der Pfarrei Hohenrätien im Jahr 1505 kam Tschappina zu St.Gallus in Portein. Die Walsergemeinde empfand es als Last, dass sie in Portein eingepfarrt wurden. Der Stein des Anstosses war der weite Kirchenweg und die Gottesdienste in romanischer Sprache. Nachdem die Kapelle St. Joder baufällig geworden war und wegen Rutschgefahr des Nollahanges einzustürzen drohte, wurde sie niedergelegt.

Von 1978-1979 wurde die neue Kirche an ihrem heutigen Standort als reformiertes Gotteshaus gebaut. Casper Bandli, Martin Bühler und Jeremias Risch hatten sich um den Bau der Kirche besonders verdienst gemacht. 1745 goss Johannes Schmid von Grüneck in Chur eine Glocke mit 111.5 cm Durchmesser. Im Jahr 1877 wurde die Pfarrergemeinschaft mit Flerden und Urmein gegründet.

Auch die neue Kirche steht im Rutschgebiet der Nolla. Mit der Zeit entstanden Risse und der Turm neigte sich. 1954 wurden zwei Zugstangen eingebaut und rund um die Kirche eine Sickerleitung eingebaut. 1656 wurde die Kirche renoviert und dabei der Schalldeckel über der Kanzel entfernt. Er wurde im Turm deponiert.

1978 konnte eine gut erhaltene Occasionorgel der Firma Kuhn aus Männedorf erworben werden. 1983 wurde von Alice und Karl Risch eine Glocke mit 83 cm Durchmesser gestiftet. 1988 wurde der Fassadenputz, der Holzboden des Schiffes ausgewechselt und der Schalldeckel wieder an seinem angestammten Platz über der Kanzel angebracht. Das Innere wurde freundlich hell gestrichen.

Text: Hans Batz, Band II

Kirche Tschappina